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Palastrundgang

Das Kern des Rundgangs im gegenwärtigen Erzbischöflichen Palast, der seine Gestalt durch den rasanten Umbau des ursprünglich Renaissancepalastes gewann, bildet die Gesamtheit von einigen Repräsentationsräumen verschiedenen Alters, die den ganzen sog. „majestätischen‘ ersten Stock des westlichen Residenzflügels einnehmen.

Die Repräsentationssäle bieten die Räume mit bunten Farben und nicht weniger bunter Geschichte sowie eine Palette von Persönlichkeiten, die hier verweilten (Maria Theresia, Franz Joseph I., T. G. Masaryk, Jean Kardinal Verdier, Václav Havel, Hl. Johannes Paul II.). In der Gegenwart werden diese Räume vor allem für gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen ausgenutzt.

Grundinformationen

Standarddauer der Führung beträgt 45 Min.

EINTRITTSTREPPENHAUS

Die Besichtigung beginnt im Vestibül mit einem monumentalen Treppenhaus, das von zwei Löwen bewacht wird. Seine Dominante ist die Statuengruppe der Hl. Kyrill und Method. Autor des Gipsmodells von nationalen sowie europäischen Patronen war Prager Bildhauer Emanuel Max. Die Sgraffito-Dekoration im Eintrittsteil sowie in den Residenzgängen schuf der Maler Jano Köhler, dem in seiner schwierigen Lebensphase Erzbischof Leopold Prečan (im Amt 1923 bis 1947) mit diesem Auftrag geholfen hatte.

In diesem „Kommunikationsraum“ können die Besucher bedeutende Gäste der Residenz treffen und sogar Glück haben und Mons. Erzbischof Jan Graubner (Bischof von 1990, im Amt als Erzbischof von 1992) sowie Hilfsbischöfe, Mitarbeiter des Erzbistums oder Ordensschwestern grüßen, die im Palast verweilen und an dem Palastbetrieb teilnehmen.

GANG IM 1. STOCK

Die Freskendekoration von Köhler in diesem Teil des Objekts betont die Bedeutung der Städte Kremsier/Kroměříž und Nikolsburg/Mikulov als sekundärer erzbischöflicher Residenzen. Hier befinden sich Porträte der Kaiserfamilie sowie Abbildung des Olmützer Dekans Leopold Podstatzky von Prussinowitz, der in seiner Residenz auf dem Wenzelsplatz (ehemaliges Kapiteldekanat) den berühmten Musikkomponisten, den elfjährigen W. A. Mozart gastierte.

PREČAN´S BIBLIOTHEK

Die Bibliothek, die anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums (1939) der Priesterweihe des Erzbischofs Leopold Prečan eingerichtet wurde, beinhaltet drei bis fünf tausend Bände.

FESTSAAL

Der größte Residenzsaal mit reicher Stuckverzierung (Autor Josef Hladík) und mit Allegorie von vier Jahreszeiten erlebte die Besuche von T. G. Masaryk oder Papst Hl. Johannes Paul II. Dem Saal dominiert vor allem der Porträt des Olmützer Erzbischofs und Kardinals Rudolph Johann von Habsburg, der auch Schüler und Mäzen des berühmten genialen Musikkomponisten Ludwig van Beethoven war. In den letzten Jahren werden in diesem großartigen Raum am häufigsten Rezeptionen, Konferenzen, Schulungen, Promotionen veranstaltet oder Ehrendoktorate, Preise der Stadt Olmütz erteilt, hier finden Konzerte und Veranstaltungen mit geistlichem Charakter statt.

THRONSAAL

Der Saal tritt in die Geschichte mit der Inthronisierung und einige Monate dauernder „Olmützer“ Regierung des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. ein.

GOLDSAAL

Eine der kleineren Räumlichkeiten demonstriert die Sammeltätigkeit der Erzbischöfe, vor allem des Kunstliebhabers Leopold Prečan. Außer Meißner Porzellan, Habaner Keramik und Majolika befindet sich hier gemaltes Porzellan mit buntem Glas in Form fantastischer Tiere.

KAPELLE

Ein Kammerraum für private Gebete wurde wieder geöffnet und zwar nach der Entdeckung ursprünglicher Brokattapeten nach dem Jahre 1980.

ROTER SAAL

Der Saal wurde für Maria Theresia umgebaut, später fand hier die strategische Beratung des russischen Zaren Alexander und des österreichischen Kaisers Franz vor der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz im Jahre 1805 statt.

GRÜNER SAAL

Diese mehr intime Räumlichkeit erinnert an den Ausgleich unter Preußen, Russland und Österreich (die sog. „Olmützer Punktation“ im Jahre 1850) sowie an die Aufenthalte der Präsidenten Edvard Beneš (im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung der Palacký-Universität nach dem II. Weltkrieg) und Václav Havel (die Universität erteilte ihm das Ehrendoktorat).

ROKOKOKABINETT

Es handelt sich um ein kleines Arbeitszimmer mit gewölbter Rokokodecke und einem Ofen in Füllhornform.

GALERIERAUM

Der Raum wurde zwecks kurzfristiger Ausstellungen umgestaltet.