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Merkwürdigkeiten / Persönlichkeiten

Hl. Kyrill und Method

Die Nationalheiligen, die mit dem Anfang des Christentums, Kultur, Sprache und Schrifttums sowie des Rechtes in unserem Territorium verbunden sind. Der Hl. Johannes Paul II. erklärte sie im Jahre 1980 für Mitpatronen von Europa. An die Bedeutung der Brüder für unsere Nation erinnern wir uns jedes Jahr am Anfang Juli in Velehrad, wo die „Tage der Menschen guten Willens“ stattfinden.

Leopold Antonin Podstatzky von Prussinowitz (1717–1776)

Der Kapiteldekan, der im Jahre 1767 den berühmten Komponisten W. A. Mozart in seiner Residenz – in dem ehemaligen Kapiteldekanat (heute Erzdiözesanmuseum auf dem Wenzelsplatz) gastierte.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Der geniale Komponist W. A. Mozart überstand in Olmütz im Alter von elf Jahren die Pockenepidemie, die im Jahre 1767 in Wien ausbrach. Während des Aufenthaltes in Olmütz beendete er die 6. Sinfonie F-Dur.

Maria Theresia (1717–1780)

Böhmische und ungarische Königin, österreichische Erzherzogin besuchte Olmütz zweimal. Im Jahre 1748 besichtigte sie mit ihrem Gemahl Franz Stephan I. von Lothringen das Kloster Hradisch und sie besuchten auch den naheliegenden Heiligen Berg/Svatý Kopeček. Im Jahre 1754 nahmen sie an der feierlichen Weihe der beendeten Ehrensäule der Heiligen Dreifaltigkeit teil. Kardinal Troyer ließ vor dem Besuch des kaiserlichen Ehepaares den sog. „Kaisersaal“ der erzbischöflichen Residenz umgestalten.

Rudolph Johannes Kardinal von Habsburg-Lothringen (1788–1831)

Enkel von Maria Theresia, österreichischer Erzherzog, ungarischer und böhmischer Kronprinz, Kardinal, Olmützer Erzbischof in den Jahren 1819 bis 1831, Schüler von Ludwig van Beethoven, begeisterter Komponist und begabter Musiker, Förderer der Industrie, Kunst- und Bücherliebhaber, tüchtiger Maler und Zeichner und aufmerksamer Gärtner.

Am Wiener Hof setzte er die Rückkehr der Universität nach Olmütz (1827) durch und leitete die Auspflanzung der Allee ein, die zur Grundlage der Stadtparkanlagen wurde (die sog. Rudolph-Allee im Smetana-Park). Er partizipierte an der Blütezeit des Theaterwesens und widmete eine beträchtliche Summe für den Bau des Stadttheaters auf dem Oberring (1830, gegenwärtiges Mährisches Theater Olmütz). Im Jahre 1828 gründete er Witkowitz-Hütte (Eisenwalzwerk), die später zur ruhmvollen Eisenhütte wurde. In der Olmützer Residenz veranstaltete er jede Woche der Öffentlichkeit zugängliche Konzerte.

Der Erzbischof Rudolph Johannes starb in Baden bei Wien und wurde in der Kapuzinergruft zu Wien beigesetzt. Sein Herz wurde in der Krypta der Hl. Wenzel-Kathedrale bestattet.

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Er unterrichtete den späteren Olmützer Erzbischof Rudolph Johannes von Habsburg Musik und Komposition, der zu seinem Gönner wurde. Das monumentale Werk Missa solemnis (op. 123) komponierte Beethoven anlässlich der Inthronisierung Rudolph Johannes in der Olmützer Hl. Wenzel-Kathedrale. Das Werk wurde jedoch einige Jahre später beendet. Im Eigentum des Olmützer Erzbistums blieb ein Hammerklavier erhalten, das Rudolph Johannes und wahrscheinlich auch sein Lehrer L. van Beethoven spielte.

Ferdinand V. der Gütige (1793–1875)

Der letzte gekrönte böhmische König verzichtete auf den Thron in dem Olmützer Erzbischöflichen Palast im revolutionären Jahr 1848.

Tomáš Garrigue Masaryk (1850–1937)

Der erste tschechoslowakische Präsident besuchte den Olmützer Erzbischöflichen Palast im Jahre 1921, er war Gast des Erzbischofs Antonín Cyril Stojan.

Jean Kardinal Verdier (1864–1940)

Der Erzbischof von Paris wurde von dem Papst Pius XI. in den Jahren 1929 bis 1940 in die ehemalige Tschechoslowakei entsandt, um bei dem ersten an den Tagen 27. bis 30. Juni 1935 veranstalteten Katholikentag in Prag sein direkter Vertreter (Kardinal-Legat) zu sein.

Nach der Beendigung des Kongresses besuchte er Olmütz, wo er Gast des Erzbischofs Leopold Prečan (auf dem Stuhl 1923 bis 1947) war. Kardinal Verdier besichtigte die neu erbaute Hl. Kyrill und Method Kirche in Olomouc-Hejčín/Olmütz-Hatschein, die Wallfahrtskirche auf dem Heiligen Berg und den Olmützer Dom, wo er betete, wie es im Jahre 1995 auch Hl. Johannes Paul II. machte. Der Kardinal Verdier hielt sich folgend in  Kroměříž/Kremsier, auf dem Hl. Hostein/Sv. Hostýn und in Velehrad auf.

Edvard Beneš (1884–1948)

Der tschechoslowakische Präsident nahm im Jahre 1947 an dem Empfang in der erzbischöflichen Residenz teil, der anlässlich der Wiedereröffnung der Olmützer Universität nach dem II. Weltkrieg veranstaltet wurde.

Václav Havel (1936–2011)

Dissident, Dramatiker, letzter tschechoslowakischer Präsident und erster Präsident der Tschechischen Republik verweilte in der Residenz der Olmützer Erzbischöfe im Jahre 1990, als er das Ehrendoktorat von der hiesigen Universität übernahm.

Hl. Johannes Paul II. (1920–2005)

Der Erzbischof von Krakau Karol Wojtyła, stand an der Spitze der katholischen Kirche in den Jahren 1979–2005. Er machte sich um den Zusammenbruch der kommunistischen Regimes in Mittel- und Osteuropa verdient. Im Jahre 1989 sprach er Hl. Agnes von Böhmen heilig. Als Reisender berühmter Papst (heutige Tschechische Republik besuchte er dreimal), rief er die Weltjugendtage ins Leben. Er wurde in der Basilika Hl. Peter und Paul in Rom beigesetzt, im Jahre 2014 kanonisiert. In der erzbischöflichen Residenz übernachtete er im Jahre 1995, als er Zdislava von Lämberg und den einzigen Heiligen der Olmützer Erzdiözese Jan Sarkander heiligsprach.

Josef Hladík (1874–1948)

Olmützer Stuckateur, Bildhauer, Medaillenmaler, Theateramateur, Betreiber Olmützer Kinos und Restaurator verwirklichte neue Ausschmückung des Festsaals in der erzbischöflichen Residenz nach dem Brand am Anfang des 20. Jahrhunderts. Sein ruhmreiches Stuck-Atelier befand sich in der Svornost-Straße.

Begebenheiten

Dreikaiserschlacht (1805)

In dem sog. Kaisersaal der erzbischöflichen Residenz berieten sich der österreichische Kaiser Franz und der russische Zar Alexander vor der Schlacht bei Austerlitz, wo unter Kommandierung von Napoleon Bonaparte die französische Armee siegte.

Olmützer Punktation (1850)

Das Friedensabkommen (die sog. Olmützer Punktation) wurde unter Österreich, Preußen und Russland in dem grünen Salon der erzbischöflichen Residenz abgeschlossen.

Heiligsprechung Zdislava von Lämberg und Johannes Sarkander (1995)

Im Mai 1995 wurden Zdislava von Lämberg (1220?–1252) und Johannes Sarkander (1576–1620) in Olmütz in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen.

In der erzbischöflichen Residenz fand nach der heiligen Kanonisierungsmesse ein feierlicher Empfang unter Teilnahme des Papsts Hl. Johannes Paul II. statt.

Hl. Johannes Sarkander ist Märtyrer des Beichtgeheimnisses. Er studierte in Olmütz, Prag und Graz. Im Jahre 1609 wurde er in Brünn zum Priester geweiht. Er lebte zu Zeit des Dreißigjährigen Kriegs und der schwierigen religiösen Streitigkeiten. Nach seiner Rückkehr von der Wallfahrt zur Jungfrau Maria Tschenstochau war er verdächtigt, polnische Heere nach Mähren eingeladen zu haben. Nach der Verhaftung wurde er in Fesseln nach Olmütz gebracht und im Gefängnis verhört. Er hörte nicht auf zu beten, auch wenn er unter starken Schmerzen nach der Folterung litt. Er blätterte im Gebetbuch mit der Zunge, weil es seine verrenkten Hände nicht mehr tun konnten. Er starb an den Folgen der Folterung am 17. März 1620 im Stadtgefängnis, das in den Jahren 1672–1673 zur Kapelle Hl. Johannes Sarkander umgebaut wurde.